Nach frühkindlichem Erstkontakt mit einem Plastiksaxophon mit bunten Klappen, also quasi Tröten nach Farben und späterem obligatorischen Blötflockenkontakt lag mein musikalischer Werdegang lange Zeit brach, zumal der örtliche Kinderchor nach einer Audition meine gesanglichen Fähigkeiten als Grundschulkind für nicht ausreichend befand. So dauerte es ein wenig, also bis in die Pubertät hinein, bis mein musikalischen Sehnen Erhörung fand. Eine Trompete war meiner Mutter zu laut, ein Klavier für die damalige Wohnung, Altbau, 3 Zimmer mit Küche, Riesenflur, gefühlte 100 Quadratmeter, zu groß. Der Kompromiss, eine Gitarre, pünktlich zum 14 Geburtstag. Ich mühte mich redlich und fand Eingang in die städtische Mandolinen Konzertgesellschaft. 30 Mandolinen bzw. Mandolas, Balalaiken und ungefähr 20 Gitarren! Allein das Stimmen nahm die Hälfte der wöchentlichen Probezeit ein. Aber ich erhielt kostengünstigen Gitarrenunterricht vornehmlich anhand des Materials deutschen Volksliedes – gute alte Schule, jedoch etwas zu uncool.

Da war dann doch das Jugendgruppen Gitarrendengeln am Lagerfeuer mit „blowing in the wind“ und „where are all the flowers gone“ angesagter.

Dann die erste Band und der Wechsel zum Bass. Es sollte halt auch irgendjemand für den groove zuständig sein. Stanley Clark und Jack Bruce wurden mir als Leitfaden empfohlen. Ich mühte mich also durch das, was man als 16 Jähriger in den üblichen Plattenläden anhören konnte. Reingehen, über Kopfhörer Platten belauschen, nichts kaufen und nach Hause gehen. Woher sollte das Geld auch kommen.

Wie auch immer ergab sich dann ein Tingeln durch diverse Stile, Hippie Rock, Fusion, Gospel, Singer Songwriter, Pop und Blues bis ich dann bei dem einzig wahrem Karma, der künstlerischen Bestimmung eines jeden Musikerherzens, quasi der tonalen Erlösung begegnete. Und nun bin ich der low end Saitenbediener bei Sleep Dirt.

Hört rein!